BahlConsultGmbH: Ihre Experten für die Bewertung und Analyse von Swaps, Derivaten und strukturierten ProduktenKönnen halbe Sache wie ganze gewertet werden? Darf man beim Ziel, Gutes zu tun, auch Abkürzungen nehmen? Darf es unter dem Deckmantel eines Impact Investing Fonds Ausnahmen geben bei der Wahl der Invetments?

Das denken zumindest einige der namhaften und sehr großen Anbieter für Impact Investment Fonds. Unter einem schönen Namen präsentiert sich der eine oder andere Gigant als Experte für Nachhaltigkeit und Impact Investments. Doch neben Unternehmen, die tatsächlich Gutes tun und die Welt verändern wollen, behält sich der Manager häufig auch vor, sogenannte „Neutrale Unternehmen“ mit in den Fonds aufzunehmen. Also Aktien von Unternehmen, welche die Welt nicht besser machen, aber auch nicht schlimm schlechter. Völlig ausgeschlossen sind selbstverständlich Aktien von Unternehmen wie Tabakkonzernen, die Rüstungsindustrie, Alkohol oder Fossile Brennstoffe. Aber „neutrale“ Aktien sind in so manchem Produkt durchaus als Beimischung erlaubt. Damit die Rendite stimmt wohlgemerkt. Denn mit reinem Impact Investing lag die Rendite laut einer Analyse von Bloomberg in den vergangenen Jahren etwas unter dem Gesamtmarkt.

Aber wie steht es mit den anderen Produkten aus dem Bereich Impact Investing? Ist dort wenigsten drinnen, was außen drauf steht?

Denn Impact Investing erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Mittlerweile sind bereits an die 140 Milliarden USD in diesem Segment in speziellen Fonds investiert. Allein 2015 sind viele neue Fonds entstanden, und sowohl große als auch kleine Anbieter tragen der gestiegenen Nachfrage Rechnung. Hinzu kommen viele individuelle Portfolien von Family Offices, die in der Statistik gar nicht erst aufscheinen.

Das Global Impact Investing Network listet in seiner Fondsdatenbank bereits 373 Impact Investing Fonds auf. Manche davon sind sehr klein, andere etwas größer, die meisten sind geschlossene Private Equity Fonds, und nur wenige investieren tatsächlich in Aktien und haben eine offene Fondsstruktur. Gerade einmal 20 der 373 auf der GIIN Seite eingetragenen Fonds sind noch offen für Investments und investieren unter anderem in öffentlich gehandelte Wertpapiere wie Anleihen, Aktien oder auch Fund of Funds. Die Fondsvolumina sind meist klein bis sehr klein.

Noch scheint das Thema also eher für institutionelle Investoren und Family Offices relevant. Die Bandbreite ist zudem sehr groß, und die Art der Produkte, Investments und Fonds sehr individuell und unterschiedlich. Eine tiefgreifende Einzelanalyse der angebotenen Produkte ist mit Sicherheit besonders wichtig, um auch zu prüfen, ob tatsächlich nur dort investiert wird, wo auch der moralische und ethische Gedanke des Impact Investings mitgetragen wird.