Damit sind nicht nur die extrem hohen Zinsen von oft über 1000% (kein Tippfehler!) gemeint, die jemand für einen kleinen „Payday Loan“ bezahlen muss. Die Folgekosten des Missbrauchs der persönlichen Daten der Kreditnehmer können um ein Vielfaches über die Wucherzinsen hinausgehen.
Die Zinsen für Payday Loans sind bereits beachtlich, muss doch jemand, der sich für zwei oder drei Wochen von den privaten Geldhäusern zum Beispiel 100 Euro leiht oftmals 130 oder mehr Euro zurückzahlen. Doch damit nicht genug, werden die Kreditnehmer von Payday Loan Anbietern immer öfter Opfer von Betrug. Ihre Konten werden leergeräumt, und unter ihrem Namen werden Schulden gemacht.
Weltweit boomt das Geschäft der Payday Lender oder auch umgangssprachlich Kredithaie genannt. Geschätzte 75 Milliarden USD werden jährlich an hoch verzinsten Kleinkrediten verliehen.
Deutschland ist dabei dank strenger Gesetze gegen Wucherzinsen eine Insel der Seligen. Hier ist das Geschäft der Payday Lender oder Kredithaie verboten. Aber in vielen Nachbarländern greift die Praxis mehr und mehr um sich. Polen und Tschechien etwa sind mit die stärksten Wachstumsmärkte. Und in Russland betreibt ein solches Unternehmen sogar eigene Geldautomaten für Kurzkredite.
Doch meist wickeln die Payday Lender ihr Geschäft heute online ab. Das ist günstig, effizient und erreicht die meisten Kunden. Zudem arbeiten Payday Lender mit diversen anderen Firmen wie Informationsdiensten, Zahlungsabwicklern und Geldeintreibern zusammen und tauschen mit diesen auch rege ihre Daten aus. Hier liegt dann auch der Hund begraben. Denn um einen Kredit zu erhalten, muss der Antragsteller sehr viele persönliche Daten preisgeben, unter anderem seine Bankverbindungen, Kreditkartendetails, Adresse, Sozialversicherungsnummern und vieles mehr.
Diese Daten sind wertvoll! Ob sie nun von Hackern von schlecht oder gar nicht geschützten Servern gestohlen wurden oder von skrupellosen Payday Lendern oder deren Partnern verkauft wurden, ist eine Diskussion für sich. Tatsache ist, dass erst wieder vor wenigen Tagen die Daten von 105 Millionen Payday Kreditnehmern im Internet zum Verkauf angeboten wurden. Das ist nicht der erste Fall, wenngleich einer der größten seiner Art. Auch ein deutsches Unternehmen, das Payday Kredite im Ausland anbietet, war bereits betroffen.
So mancher ehemalige Payday Loan Kreditnehmer wird oft viele Jahre, nachdem er aus der Verzweiflung heraus einen solchen Kleinkredit aus dem Internet aufgenommen hat, noch Opfer von Kontoplünderung und Betrug!