BahlConsult GmbH: unabhängige Beratung zu Swaps, Derivaten und strukturierten ProduktenInsiderhandel ist verboten und kann mit hohen Geldstrafen und sogar Gefängnis bestraft werden. Das hindert aber – glaubt man den Statistiken – viele dennoch nicht daran, mit nicht öffentlich zugänglichen Informationen satte Gewinne an der Börse verdienen zu wollen.

Das Thema Insiderhandel ist gut erforscht, und sowohl Wissenschaft als auch die Praxis und vor allem die Aufsichtsbehörden beschäftigen sich mit den Mustern, die Insider bei ihren illegalen Geschäften hinterlassen. Meist werden von den zuständigen Aufsichtsbehörden heute Computerprogramme mit speziell programmierten Algorithmen eingesetzt, um den Insidern auf die Spur zu kommen. Dabei werden Unmengen von Daten verknüpft und zu auffälligen Mustern zusammen gefügt.

Das muss allerdings gar nicht in allen Fällen sein. Eine aktuelle Studie von Stefan Palan von der Universität Graz etwa kommt zu dem Schluss, dass auch natürliche Personen ohne aufwendige Computerprogramme die Muster von Insider Trading erkennen können.

So verwenden Insider Trader auffällig viele Limit Orders. Ihre Gewinne sind deutlich höher als der Durchschnitt. Weiters stornieren sie mehr Orders als der gewöhnliche Händler. Denn Insider versuchen, mit ihren Orders andere in die Irre zu führen und gleichzeitig ihren eigenen Wissensvorsprung zu verschleiern. Sie stellen viele falsche und manipulierende Limit Orders in den Markt ein, um damit die anderen Marktteilnehmer in die gewünschte Richtung zu lenken. Bevor diese dann zur Ausführung kommen, storniert der Insider die Aufträge wieder.

Ein Muster zu erkennen und dem Betroffenen tatsächlich Insider Wissen nachzuweisen, sind allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe, wie so manche Aufsichtsbehörde ein Lied davon singen kann. Die Mehrzahl der Insider Trades wird tatsächlich entweder nie entdeckt oder danach nicht ausreichend nachgewiesen, und die Untersuchungen verlaufen im Sand.