kuppelstrukturDer Aufstieg von sogenannten „Dark Pools“ ist ein Ergebnis des immer weiter vereinfachten, elektronischen Handels sowie einer Zunahme von High Frequency Trading durch Hedge Fonds und Propdesks großer Investmentbanken.

Als Gegengewicht zu klassischen Börsen, die typischerweise strenge Zugangsbeschränkungen sowie teils hohe Gebühren haben, entwickeln sich immer mehr private Handelsplattformen. Betrieben werden diese häufig von den großen Investmentbanken, die damit Handel internalisieren und Kunden durch diesen erweiterten Service an sich binden. Mittlerweile gehen Schätzungen davon aus, dass bereits etwa 15% aller Aktiengeschäfte über Dark Pools abgewickelt wird.

Dark Pools werden so genannt, weil sie wenig bis gar keine Transparenz bezüglich des Orderbuchs bieten. Das mag auch ein Vorteil sein, wenn man an die Algorithmen der High Frequency Trader denkt, die an öffentlich zugänglichen Börsenplätzen alle verfügbaren Informationen blitzschnell abgreifen, auswerten, analysieren und mit „Big Data“ die herkömmlichen Marktteilnehmer ausarbitrieren. In Dark Pools können Low Frequency Traders ihre Orders geschützt vor den Blicken der HFTs arbeiten lassen.

Nachteil der Dark Pools ist aber auch, dass durch sie Liquidität an den Märkten zersplittert wird. Das schadet möglicherweise auch direkt jenen Marktteilnehmern, die ihre Orders in den Dark Pool schicken. Ihre Kauf- und Verkaufsaufträge werden möglicherweise nicht ausgeführt. Durch die fehlende Orderbuchinformation ist es zudem schwierig bis unmöglich, die Gegenseite über den Preis anzulocken. Denn auch die Preisbildung funktioniert nicht so, wie an typischen Börsen. Viele Dark Pools schließen die Preise zur Marktmitte. Was selbstverständlich gut ist für den Käufer oder Verkäufer, aber nicht für einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage sorgen kann.

Der Trend hin zu Dark Pools wird von Regulatoren nicht gerne gesehen, da auch sie nur wenig Informationen über die Vorgänge erhalten. Am Ende entscheidet allerdings der Investor, welche Art der Handelsplattform er für seine Orders bevorzugt.