Willkommen zur Beitragsreihe „Finanzmarktregulierung einfach erklärt“. Ein Service der BahlConsult GmbH Unternehmensberatung.

EIOPA: Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung

EIOPA ist die Abkürzung für „European Insurance and Occupational Pensions Authority“. Sie ist eine EU-Behörde und Teil der europäischen Finanzmarktaufsicht. Neben der EIOPA, die für die Aufsicht über Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds zur betrieblichen Alterversorgung zuständig ist, gibt es noch eine Aufsichtsbehörde für Finanzinstitute (die EBA oder Europäische Banken Aufsicht), sowie eine Behörde, die Wertpapiere und den Finanzmarkt regelt (ESMA oder European Securities and Markets Authority).

Sitz der EIOPA ist Frankfurt am Main. Im Jahr 2017 hatte die EIOPA 196 Mitarbeiter und verfügte über ein Budget von 24 Millionen Euro. Die Finanzierung kommt zu rund zwei Dritteln von den jeweiligen, nationalen Aufsichtsbehörden und zu einem Drittel direkt aus dem EU-Budget.

Eine junge EU-Behörde

Die EIOPA ist noch eine recht junge Behörde. Sie wurde erst im Jahr 2010 als Antwort auf die Finanzmarktkrise der Jahre 2007/2008 gegründet. Offiziell wurde die EIOPA mit der Verordnung (EU) Nr. 1094/2010 im November 2010 ins Leben gerufen und begann ihre Arbeit am 1. Januar 2011.

Ziel ist ein stabiler, fairer Finanzmarkt in der EU

Zusammen mit ihren beiden Schwesterbehörden EBA und ESMA arbeitet die EIOPA dafür, einen stabilen, fairen und transparenten Finanzmarkt in der EU zu schaffen. Die EIOPA kümmert sich hier vor allem um dem Schutz der Kunden von Versicherungsunternehmen sowie von Altersversorgungsanwärtern. Dafür entwickelt die EIOPA technische Durchführungsstandards, wie einzelne Vorschriften etwa aus Solvency II anzuwenden sind.

Beaufsichtigt wird gemeinsam mit den nationalen Behörden

Die tägliche Aufsicht über alle im EWR tätigen Versicherungsunternehmen, Rückversicherer und betrieblichen Rentenversorgern nehmen nach wie vor die jeweiligen, nationalen Behörden wahr. Die EIOPA agiert hier als zusätzliche, koordinierende Stelle, vor allem dort, wo es um grenzübergreifende Unternehmen geht, sowie um die Harmonisierung von Vorschriften und der Aufsichtspraxis.

Im Kampf gegen Aufsichtsarbitrage

Der Versicherungsmarkt wird immer grenzübergreifender. Um zu verhindern, dass Versicherungsunternehmen die unterschiedlichen Regelungen in den Mitgliedstaaten zu ihren Gunsten auszunutzen (man nennt das Aufsichtsarbitrage), hat die EIOPA zum Ziel, in der gesamten EU einheitliche und damit faire Regeln für alle zu schaffen. So gibt die EIOPA etwa Empfehlungen ab, wie nationale Behörden besonders knifflige Teile bestimmter Vorschriften umsetzen sollen, um möglichst einheitliche Standards innerhalb der Gemeinschaft zu erreichen.

Die EIOPA beobachtet den Finanzmarkt

So wie ihre beiden Schwesterbehörden beobachtet auch die EIOPA den Finanzmarkt, sammelt Daten, analysiert neue Entwicklungen und Produkte und die Entwicklungen an den Märkten in Bezug auf Versicherungsunternehmen, Rückversicherer und betriebliche Altersversorgung. Regelmäßig veröffentlicht die EIOPA ihre Ergebnisse und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung, etwa über die Marktentwicklung, Konsumententrends, und vieles mehr.

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