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Was man von Panini über Derivatpricing und Broker lernen kann

Wer Kinder im Grundschulalter hat, erfährt zwangsläufig, dass ein fußballerisches Großereignis naht. Sobald die Abziehbildchen aus dem Hause Panini (oder zumindest die leeren Rückseiten) wild in der gesamten Wohnung verstreut liegen, weiß man: Es ist wieder soweit. Für Eltern (und Lehrer), denen dieser Sammelwahn ein Dorn im Auge ist, gibt es aber zumindest eine tröstliche […]

BGH veröffentlicht Entscheidung zu Ennepetal vs. EAA

Kurz vor den Sommerferien hat der BGH für Strandlektüre gesorgt und seine Entscheidung zu Ennepetal vs. EAA (BGH XI ZR 378/13 v. 28.04.2015) veröffentlicht. Anders als im vorherigen etwas lustlos und knapp wirkenden Urteil aus dem Januar (BGH XI ZR 316/13 v. 20.01.2015) umfasst die aktuelle Entscheidung immerhin 41 Seiten und bietet einige Weiterentwicklungen und […]

Eignungscheck für Derivatberater

Anders als z.B. bei Rechtsanwälten, Ärzten und Steuerberatern darf sich jeder – unabhängig von seiner Ausbildung und Erfahrung – als Derivat- oder “Finanzexperte” bezeichnen. Ratsuchende können sich daher nicht darauf verlassen, dass eine Kammer oder eine staatliche Institution darüber wacht, dass nur wirklich objektiv qualifizierte Berater am Markt ihre Leistungen anbieten. Gleichzeitig sorgen hohe Spezialistenhonorare dafür, dass sich auch solche Personen als Berater anbieten, denen wesentliche Qualifikationen fehlen.

BGH verweist Ennepetal gegen EAA ans OLG zurück

Einer Meldung des Handelsblattes entnehme ich, dass der BGH nach seiner heutigen Verhandlung die Revisionsklage (Az. XI ZR 378/13) im Fall Ennepetal gegen EAA zurück an das OLG Düsseldorf verwiesen hat. Da der BGH die Abschrift der Entscheidungsbegründung wie immer erst verzögert publiziert, ist die Meldungslage noch recht diffus. In der Medienberichterstattung wird insbesondere der heutige […]

BGH-Verhandlung zu Ennepetal gegen EAA am 28.04.2015

Nachdem der BGH im Januar in einem – für mich überraschenden – Urteil seine zuvor selbst formulierten Anforderungen an die Aufklärungspflichten von Banken bei Derivatgeschäften aufgeweicht hatte, wird mit Spannung der nächste für den 28.04.2015 angesetzte Verhandlungstermin (Az. XI ZR 378/13) in einer weiteren Auseinandersetzung um Derivatverluste erwartet. Im folgenden Beitrag schildere ich die Hintergründe […]

Zum Nutzen von Swaps (Teil 3)

In den ersten beiden Teilen dieses Beitrags hatte ich u.a. darauf hingewiesen, dass ein Swap immer ein bilaterales Nullsummen-Spiel zwischen den Kontrahenten darstellt. Es ist daher keine „Gewinngarantie“ für beide Parteien erreichbar – eine Fehlannahme, die auch im akademischen Umfeld tief verwurzelt ist. Der einzige bislang unzweifelhafte Vorteil solcher Derivatgeschäfte besteht darin, dass sie es […]

Zum Nutzen von Swaps (Teil 2)

In einem früheren Beitrag hatte ich dargestellt, wie man mit Zinsderivaten wesentliche Eigenschaften von Grundgeschäften (z.B. Darlehen) verändern kann, ohne dass bei dem Grundgeschäft selbst vertragliche Änderungen vorgenommen werden müssen. Dies ist z.B. dann nützlich, wenn der Modifikation des Grundgeschäfts vertragliche, (steuer-)rechtliche oder sonstige operative Hindernisse entgegenstehen.

Daraus folgt jedoch nicht, dass der Einsatz von Derivaten so etwas wie eine grundsätzliche Gewinngarantie verspricht. Vielmehr handelt es sich um einen bilateralen Vertrag, bei dem dem Gewinn der einen Partei immer auch ein spiegelbildlicher Verlust der anderen Partei gegenüber steht.

Dennoch hält sich im akademischen Bereich hartnäckig die Ansicht, dass Zinsswaps eine „Win-Win-Situation“ für beide Seiten erzeugen könnten. Man beruft sich dabei auf die Theorie des komparativen Kostenvorteils von David Ricardo. Dieser Behauptung werden wir heute einmal auf den Grund gehen.

Zum Nutzen von Swaps (Teil 1)

Wozu benötigt man eigentlich Zinsswaps? Normalerweise erfährt die Öffentlichkeit nur dann etwas von solchen Geschäften, wenn sie gehörig schief gegangen sind. Das wirft die Frage auf, ob überhaupt ein – wohlgemerkt aus Kundensicht – sinnvoller Einsatz dieser Instrumente denkbar ist.

In den folgenden Beiträgen versuche ich, die Möglichkeiten und Grenzen – man könnte auch sagen den Sinn oder Unsinn – von Swapgeschäften aufzuzeigen. Zum Einstieg stelle ich die Hintergründe des ersten öffentlich dokumentierten Swaps dar.

Verluste bei Zinsderivaten: Restrukturierung, aussitzen oder terminieren?

Ob nun Unternehmens-Treasurer, private Investoren oder Kämmerer – wann immer ich mich über Zinsderivate unterhalte, taucht irgendwann das Wort “Restrukturierung” auf.

Was bedeutet eigentlich eine Restrukturierung, wie sie von Banken immer wieder gerne angeboten wird? Weshalb sollten Kunden bei derartigen Vorschlägen genau hinschauen und worin bestehen die Gefahren? Welche Alternativen bieten sich zur Restrukturierung?

BGH rudert bei Aufklärungspflicht über negativen Marktwert zurück

Karlsruhe hat gesprochen: Die Beratungshaftung für Banken, die ihre Kunden bei Abschluss eines Derivates nicht über einen einstrukturierten negativen Marktwert aufklären, wurde durch die heutige BGH-Entscheidung erheblich aufgeweicht. In einem vorherigen Beitrag hatte ich noch erwartet, dass der BGH zwar eine derartige Haftung bestätigt, durch die Verlegung seiner Entscheidung ins Jahr 2015 jedoch den Banken […]

BGH: Bankhaftung für Verluste bei „einfach strukturierten“ Derivaten

Sie haben privat, für Ihr Unternehmen oder Ihre Gebietskörperschaft mit einer in Deutschland ansässigen Bank ein OTC-Zinsderivat (umgangssprachlich „Swap-Geschäft“) abgeschlossen, was Ihnen bislang nur Verluste beschert hat? Dann sollten Sie sich den 20.01.2015 im Kalender markieren. An diesem Datum steht eine BGH-Entscheidung an, ob das sog. „Ille-Urteil“ (BGH, Urteil vom 22.03.2011, XI ZR 33/10) auch […]