BahlConsult Banner2Alle Welt spricht von Nachhaltigkeit, aber wie steht es wirklich um nachhaltige Portfolien? Was gilt als nachhaltig, und welche Kriterien werden angewandt?

Eine Studie von Bloomberg Audience Insights, im Zuge derer 165 US-amerikanische institutionelle Investoren befragt wurden, kam im Sommer 2014 zu dem Ergebnis, dass nicht mal ein Drittel der Befragten auch nur teilweise nachhaltig investieren. Viele Fondsmanager hatten Zweifel, dass mit nachhaltigen Anlagen überhaupt Geld verdient werden konnte und nannten die Renditeerwartungen als wichtigstes Argument für ihre Anlageentscheidungen.

In Europa gibt es aktuell knapp 400 Fonds, die sich als nachhaltig, sozial oder ethisch bezeichnen. Verglichen mit den tausenden herkömmlichen Fonds ist das nur ein kleiner Anteil. Es gibt also noch viel Potential.

Nachhaltiges Investment wird oft auch mit ethischem Investment gleichgesetzt, sowie dem englischen Begriff „Socially Responsible Investment“. Eine allgemein gültige Definition gibt es nicht. Die meisten Investoren, Organisationen und Vereinigungen für Nachhaltiges Investment sind sich aber einig, dass es sich um Aktien, Anleihen und Fonds von Unternehmen handelt, die sich aktiv und positiv durch ein gutes Sozialverhalten sowie eine fortschrittliche Umweltpolitik auszeichnen. Es geht also nicht allein darum, Unternehmen zu meiden, die Waffen, Alkohol, Tabak und Ähnliches produzieren oder Menschen ausbeuten sowie die Umwelt verschmutzen. Als nachhaltige Investments werden allgemein Wertpapiere und Beteiligungen an Unternehmen betrachtet, die einen aktiven und zukunftsorientierten Ansatz in Richtung Menschenwürde, Umweltschutz und eine sozial vertretbare Handelspolitik haben.

Ob nachhaltige Anlagen besser, schlechter oder gleich performen im Vergleich zu „herkömmlichen“ Investments, darüber gibt es unterschiedliche Studien. Die meisten kommen jedoch zu dem Ergebnis, dass unter sozialen und ethischen Gesichtspunkten getätigte Anlagen zumindest nicht schlechter abschneiden. Voraussetzung bleibt jedoch auch hier, dass selbstverständlich zuallererst Fundamentaldaten analysiert und anhand dieser die Kauf- und Verkaufentscheidungen getroffen werden sollten. Schließlich handelt es sich um ein Investment und keine Spende.